Wettbewerb: 06|2022 2. Preis
Bauaufgabe: Erweiterung u. Modernisierung Grundschule
Bauherr: Stadt Karlsruhe, Stadtteil Daxlanden, 76189 Karlsruhe
BGF: 5.300qm BRI: 20.200cbm
Die Adam-Remmele-Schule ist in Karlsruhe-Daxlanden an der August-Dosenbach und der Thomas-Mann-Straße innerhalb eines Wohngebietes gelegen. Die bisherige Grund- und Werkrealschule soll als 3zügige Grundschule weitergeführt werden und dabei die Grundschule von zwei auf drei Züge erweitert und modernisiert werden, die Werkrealschule wird am bisherigen Standort nicht weitergeführt.
Die bestehenden Schulgebäude können sehr gut erhalten, neu strukturiert und modernisiert werden. Durch den Rückbau des 2ten Obergeschosses des Altbaus wird eine einheitliche Gebäudehöhe der drei bestehenden Gebäudeteile erreicht. Ein neues Gebäudekleid aus Nadelholz-Lamellen verbindet die Gebäudeteile zu einem zusammenhängenden Erscheinungsbild innerhalb des parkartigen hochwertigen Baumbestandes. Durch die einheitliche Fassadengestaltung aus weiß lasierten Nadelholz-Lamellen wird das Gebäude als Solitär innerhalb des Baumbestandes wahrgenommen, Gebäuderückseiten sind dadurch nicht vorhanden.
Auszug Preisgerichtsbeurteilung:
„Die Verfasser bauen auf der grundsätzlichen These auf, die bestehende Schule strukturell zu erhalten. Dabei gelingt es den Verfassern durch sinnvolle Eingriffe ein neues Ganzes mit neuer Nutzungs- und Aufenthaltsqualität zu schaffen. Die helle, lichtdurchflutete und kindgerechte Anmutung wird im Sinne einer zeitgemäßen Grundschule sehr wertschätzend diskutiert. Die Transformation der Gebäudestrukturen in ein offenes, helles und freundliches Schulgebäude gelingt in Fassade, Grundriss und Schnitt. Durch den Erhalt der bestehenden Gebäude wird ein wesentlicher Beitrag zur Einsparung grauer Energie geleistet. Daneben bleibt sehr selbstverständlich auch die gewachsene Einbindung hinsichtlich Erschließung, Andienung und Baumbestand erhalten.
Die Grundrissorganisation wird ebenfalls lobend diskutiert. Durch die Positionierung des Speisesaales, gegenüber des Eingangsbereiches im Erdgeschoss, wird die Erschließungslänge zum Speisesaal auf clevere Art und Weise verkürzt. Dazwischen spannt sich sinnvoll der Ganztagesbereich auf. Selbes Prinzip der Verkürzung des Erschließungsbereiches wird für die Terrasse im 1. Obergeschoss angewendet. Die Positionierung der Terrasse in Verlängerung der zentralen Treppe führt zu einer Verkürzung der Mittelzone und zudem zu einer deutlich verbesserten Orientierung und Belichtung der Lerninseln im Inneren. Die Gliederung der Mittelzone je Gebäudeteil bietet sehr gut differenzierte Lerninseln.
Insgesamt ist zu würdigen, dass diese Arbeit durch die intensive Auseinandersetzung und der damit einhergehenden Transformation der Bestandsgebäude einen beispielhaften Umgang mit bestehenden Gebäudestrukturen leistet. Diese Transformation führt zu einem architektonischen Konzept, welches einen offenen, heiteren und lichtdurchfluteten Schulalltag skizziert.“